Studien haben gezeigt, dass die Ernährung einen direkten Einfluss auf die Gehirnfunktion hat.
Zusammenhang zwischen Darmflora und ADHS / ADS
Ernährung und ADHS / ADS
Ein weiterer Aspekt ist der Einfluss von Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln auf das Verhalten. Studien haben einen Zusammenhang zwischen einem hohen Zuckerkonsum und einer Verschlechterung der ADHS-Symptome festgestellt. Zucker führt zu einem schnellen Anstieg und einem ebenso schnellen Abfall des Blutzuckerspiegels was Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten und eine erhöhte Reizbarkeit auslösen kann. Verarbeitete Lebensmittel sind oft reich an Zucker, ungesunden Fetten, Konservierungsstoffen und Geschmacksverstärkern. Diese Zusatzstoffe können Symptome wie Hyperaktivität und Impulsivität verstärken und haben eine negative Auswirkung auf die Darmgesundheit.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass bestimmte Nahrungsmittelunverträglichkeiten, wie z.B. gegenüber Gluten oder Milchprodukten, bei Menschen mit ADHS eine Rolle spielen könnten. Eine Eliminationsdiät, bei der potenziell problematische Lebensmittel für eine bestimmte Zeit gemieden werden, kann helfen herauszufinden, ob diese Nahrungsmittel die Symptome beeinflussen. Nahrungsmittelunverträglichkeiten lassen sich auch im Blut bestimmen.
Wichtige Mikronährstoffe zur Behandlung von ADHS / ADS
- Eisen ist entscheidend für die Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus einschließlich des Gehirns. Außerdem ist es wichtig für die Bildung von Dopamin, einem wichtigen Neurotransmitter
- Magnesium spielt eine Rolle bei der Regulierung von Neurotransmittern und kann helfen, die Stimmung zu stabilisieren
- Vitamin D hat eine Vielzahl von Funktionen in unserem Körper, einschließlich der Unterstützung der Gehirnfunktion
- B-Vitamine sind wichtig für die Blutbildung und somit für die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Darüber hinaus sind sie wichtig für eine stabile Psyche und die Produktion von Neurotransmittern
- Antioxidantien wie beispielsweise die Vitamin C und E aber auch sekundäre Pflanzenstoffe helfen, oxidative Stressreaktionen im Gehirn zu reduzieren und haben somit einen positiven Einfluss auf neurologische Erkrankungen, einschließlich ADHS / ADS
Weitere Behandlungsansätze bei ADHS / ADS
Konstitutionsmedizin
Eine speziell auf die individuelle Konstitution abgestimme Medikation kann helfen, das seelische Gleichgewicht zu fördern und ein hyperaktives Nervenkostüm zu beruhigen. In meiner Praxis kommen neben homöopathischen Mitteln auch Schlangengiftenzyme der Firma Horvi zur Anwendung, welche sich bei der Behandlung von Kindern sehr bewert haben. Sie wirken ausgleichend, stabilisierend und machen nicht müde oder abhängig.
Pflanzliche Heilmittel (Phytotherapie)
Viele Heilpflanzen wie beispielsweise Baldrian, Passionsblume und Johanniskraut stabilisieren die Psyche, lindern Symptome wie Hyperaktivität und Nervosität, verringern Ängste und heben die Stimmung. Auch ätherische Öle wirken entspannend und konzentrationsfördernd und lassen sich bei Kindern sehr gut anwenden.
Ohrakupunktur
Durch das Setzen von Dauerakupunturnadeln in bestimmte Areale des Ohres können Geistes- und Gemütszustand positiv beeinflusst werden. Diese Art der Akupunktur ist nahezu schmerzfrei und wird in meiner Praxis auch bei älteren Kindern eingesetzt. Mittels der Ohrakupunktur lassen sich auch Panikattaken und Prüfungsangst gut behandeln.
Bewegung, Sport und Entspannungstechniken
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert den Abbau von Stresshormonen, sorgt für eine bessere Sauerstoffversorgung des gesamten Organismus und fördert die Freisetzung von Endorphinen und Neurotransmittern und verbessert somit das emotionale Gleichgewicht. Sport stärkt außerdem das Selbstvertrauen und hat als Manschaftssport ausgeübt positive Auswirkungen auf die soziale Kompetenz. Auch Entspannungstechniken wie Yoga für Kinder, Atemübungen oder Traumreisen können die Konzentration verbessern und die innere Ruhe fördern.
Fazit