Die Blutegeltherapie ist ein sehr altes ausleitendes Verfahren der Naturheilkunde. Bereits Hippokrates erwähnte die Blutegel als ausgezeichnetes Heilmittel. Die Wirkung dieser Therapie beruht neben dem schonenden Aderlass auf den Inhaltsstoffen des Sekretes, welches der Blutegel während des Saugvorganges in den Körper des Patienten einbringt. Die Hauptinhaltsstoffe Hirudin, Calin, Bdellin und Eglin wirken entzündungshemmend, bakterizid (bakterienabtötend), antithrombotisch und verbessern die Fließeigenschaft des Blutes.
Wie läuft eine Behandlung mit Blutegeln ab?
Je nach Indikation werden zwischen zwei und zehn Blutegel auf die Haut angesetzt. Der Biss des Egels ist nicht sonderlich schmerzhaft, jedoch ist ein pulsierendes Saugen zu spüren. Sobald der Egel vollgesogen ist – normalerweise nach 20 bis 60 Minuten – lässt er von selbst los.
Nach dem Abfallen des Egels dauert es gewöhnlich drei bis zwölf Stunden, bis die Nachblutung zum Stillstand kommt. Das langsame Ausströmen des Blutes ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Der Blutverlust pro Egel beträgt inklusive der Nachblutung 30 – 40 ml.
Hauptindikationen für eine Blutegeltherapie sind:
- Chronische Beschwerden am Bewegungsapparat und Muskeln wie z.B. Arthrose, Wirbelsäulenbeschwerden, Muskelverhärtungen, Fibromyalgie
- Entzündliche Prozesse wie z.B. Thrombophlebitis, Abszess, Furunkel, Sehnenscheidenentzündung, Tennisarm, Bursitis, Arthritis, Gicht, Mittelohrentzündung, infizierte Wunden
- Durchblutungsstörungen bei Krampfadern, Ulcus cruris, Hörsturz, Tinnitus
- Prellungen, Quetschungen, Hämatome
- Alle Beschwerden, bei denen ein Aderlass sinnvoll erscheint wie z.B. erhöhter Hämatokrit, Polycythaemia vera, plötzlich ausbleibende Menses (durch Hormonpräparate oder Klimakterium)
- Bluthochdruck
- Erhöhte Cholesterinwerte
- Herpes Zoster
Die medizinischen Blutegel, die ich in meiner Praxis einsetze, stammen aus der Biebertaler Blutegelzucht.
Für eventuelle Fragen stehe ich Ihnen gerne persönlich zur Verfügung.