Was ist ein Cantharidenpflaster und wie wird es angewendet?
Das Cantharidenpflaster gehört zu den ausleitenden Heilverfahren. Es wurde bereits im Mittelalter angewandt. Bei diesem Verfahren wird ein mit Cantharidin (Substanz des spanischen Laufkäfers) bestrichenes Pflaster auf die schmerzende Stelle aufgebracht und fixiert. Schon nach wenigen Stunden kommt es zu einer Hautreizung, die in eine leichte Hautverbrennung übergeht. Es bildet sich eine oberflächliche Brandblase, die nach ca. 24 Stunden eröffnet und steril verbunden wird. Der einige Stunden nach Aufbringen des Pflasters beginnende leichte Schmerz verschwindet schon kurze Zeit nach Eröffnung der Blase.
Wie wirkt das Cantharidenpflaster?
Das Setzen des Pflasters bewirkt, dass dem Gewebe Flüssigkeit, welche Stoffwechselschlacken und Gewebetoxine enthält, entzogen wird. Weiterhin wird die Durchblutung angeregt und es kommt zu einer Regeneration des Gewebes. Schmerzen werden schnell und dauerhaft gelindert. Ein weiterer positiver Effekt ist die Anregung des Immunsystems.
Anwendungsgebiete des Cantharidenpflasters:
Das Cantharidenpflaster lässt sich mit sehr gutem Erfolg bei chronischen Rückenschmerzen, vor allem im Lendenwirbelbereich aber auch bei allen anderen Gelenkschmerzen einsetzen. Durch den Flüssigkeitsentzug nimmt sofort der Druck auf die austretenden Nerven ab. Dies führt zu einer schnellen Schmerzreduktion.
Weitere Anwendungsgebiete:
- chronische Gelenkerkrankungen wie z.B. Hüftgelenks- und Kniearthrose
- Wechseljahresbeschwerden
- Erkrankungen mit Flüssigkeitsansammlung
- Tennisellenbogen
- Sehnenscheidenentzündung
- zur Aktivierung des Immunsystems